In einer Kolumne für die Washington Post plädiert Katrina vanden Heuvel, u.a. Mitglied des Council on Foreign Relations und Herausgeberin der "liberalen" US-Wochenzeitung The Nation, für eine Grundsatzdebatte in den USA über eine neue "Sicherheitsstrategie für das 21. Jahrhundert". … Die leidvollen Erfahrungen mit der Corona-Pandemie in den USA sind für Katrina vanden Heuvel Anlass für ihren Appell, nach der Corona-Krise endlich mit der gründlichen Aufarbeitung und grundsätzlichen Korrektur der Innen- wie der der Außenpolitik zu beginnen.
Katrina vanden Heuvel: Propaganda wie im Kalten Krieg
In der Washington Post vom 10. März 2020 schrieb Katrina vanden Heuvel unter dem Titel "It's Propaganda, all right, against Bernie Sanders" eine Kolumne mit scharfer Kritik an der New York Times, die -- mitten im Vorwahlkampf der Demokraten -- ihre Titelseite mit der Schlagzeile krönte: "Als Bernie Sanders sich für bessere Beziehungen einsetzte, witterte die Sowjetunion eine gute Gelegenheit". Spontan protestierte der -- unter Präsident Reagan und Bush dienende -- frühere US-Botschafter in Moskau, Jack Matlock, in einem Brief an die Herausgeber gegen die "Geschichtsklitterung" und verwies darauf, dass er selbst von Präsident Reagan den Auftrag bekommen hatte, Städtepartnerschaften massiv zu fördern. Katrina vanden Heuvel nimmt den Vorgang zum Anlass, mit einer Kolumne ihre Sorge auszudrücken, dass die offene Debatte über die Erneuerung der Politik behindert wird durch eine "Art von Propaganda, wie sie totalitäre Regime bevorzugen". Auch mit anderen kritischen Artikeln hat sie sich wiederholt bemüht, Bemühungen v.a. bei den US-Demokraten für eine grundlegende Erneuerung ihrer Aussenpolitik anzustoßen. Wir danken Katrina vanden Heuvel für die Genehmigung, eine deutsche Ausgabe ihrer Kolumne in der Washington Post auf unserer Website zu veröffentlichen.
Katrina vanden Heuvel in der Washington Post: Kündigung des INF-Abkommens “beeinträchtigt Sicherheit aller Staaten”
Meine Tochter Nika wurde geboren wenige Jahre nachdem Gorbatschow und Präsident Ronald Reagan 1987 den INF-Vertrag zum Verbot aller Mittelstreckenwaffen, dem weltweit wichtigsten atomaren Rüstungskontrollabkommen, unterzeichneten.
Mit ihren zwei Federstrichen verbot der INF-Vertrag eine ganze Kategorie von Atomwaffen, führte zur Zerstörung von fast 2.700 Sprengköpfen und verringerte die Gefahr eines Atomkriegs in Europa. Damals sagte Gorbatschow: "Wir können stolz darauf sein, dieses kleine Bäumchen zu pflanzen, aus dem eines Tages ein großer Baum des Friedens wachsen."
Einunddreißig Jahre später setzt Präsident Trump die Axt an diesen Baum. In diesem Monat kündigte er an, dass die Vereinigten Staaten sich aus dem INF-Vertrag zurückziehen würden und er zu einem neuen Wettrüsten einladen würde: "Wir haben weitaus mehr Geld als jeder andere", sagte Trump. "Wir bauen unser Arsenal solange auf, bis [China und Russland] zur Besinnung kommen."
Der Austritt aus dem INF-Vertrag wird die weltweiten Bemühungen um die Nichtverbreitung von Atomwaffen schwächen und die Sicherheit aller Staaten beeinträchtigen.
Katrina vanden Heuvels Appell in der Washington Post an US-Demokraten: Formuliert endlich eine vernünftigere Außenpolitik!
Katrina vanden Heuvel, Herausgeberin des TheNation Magazins, appellierte am 25. September 2018 in der Washington Post an die Progressiven in den USA, endlich eine vernünftigere Außenpolitik zu formulieren: Macht endlich "Schluss mit den endlosen Kriegen und der globalen Oligarchie".
Damit setzt Katrina vanden Heuvel ihre bereits im Juni mit einer Sonderausgabe von TheNation eröffnete Debatte fort, indem sie nunmehr an den linken Flügel der US-Demokraten appelliert, endlich ernst zu machen mit der dringend notwendigen Erneuerung der US-Außenpolitik. Wir betrachten ihren Appell auch als Einladung zur transatlantischen Debatte zur Erneuerung der Friedens- und Entspannungspolitik JETZT. Wir danken der Autorin für die Genehmigung der Übersetzung und Weiterverbreitung ihres Artikels über unsere Homepage.
The Nation eröffnet Debatte: Warum wir einen grundlegenden Wandel der US-Außenpolitik brauchen
Im Juni 2018 präsentierte die Herausgeberin von The Nation, Katrina vanden Heuvel, ein umfangreiches Sonderheft mit Beiträgen von linken Demokraten und der Zivilgesellschaft der USA, die sich für eine grundlegende Wende in der US-Außenpolitik einsetzen -- für Überwindung von Konfrontation, Wettrüsten und globaler Ungerechtigkeit. Damit gab The Nation den Anstoss für die Grundsatzdebatte zwischen linken Demokraten und Gruppen der Zivilgesellschaft. Begründung: "Der außenpolitische Grundkonsens ist gescheitert. Bürgerintervention kann das ändern."