Mit einer gemeinsamen Protestaktion in Berlin hatten am 10. November 2018 die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN), die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und die Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW) vor der Gefahr eines neuen atomaren Wettrüstens zwischen den USA und Russland gewarnt. Sie führten vor den Botschaften der beiden Länder ein Straßentheater auf und forderten ein Festhalten am INF-Vertrag über das Verbot nuklearer Mittelstreckenraketen.
Felix Werdermann aus dem Vorstand von ICAN Deutschland (Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen, Friedensnobelpreisträger 2017) sagte: „Wenn Donald Trump den INF-Vertrag aufkündigt, droht ein unkontrolliertes atomares Wettrüsten zwischen den USA und Russland. Insbesondere die Menschen in Deutschland und Europa werden damit der Gefahr eines Atomkriegs ausgesetzt. Die Bundesregierung muss jetzt zwischen den USA und Russland vermitteln, um einen neuen Rüstungswettlauf zu verhindern. Wir fordern die Regierung auf, Deutschland atomwaffenfrei zu machen und dafür zu sorgen, dass die US-Atombomben aus Büchel in Rheinland-Pfalz abgezogen werden.“
Bei der Straßentheater-Aktion vor den Botschaften zeigten die Darsteller, was aus ihrer Sicht passieren muss:
Foto: Straßentheater: Trump und Putin zerstören eine Atomwaffe, Merkel freut sich. Foto: Regine Ratke
Nach anfänglichem Widerwillen reden Trump und Putin miteinander und zerstören schließlich gemeinsam ihre Atomwaffen, auch die in Deutschland stationierten US-Bomben. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zwischen den beiden vermittelt und unterschreibt hinterher zusammen mit Trump und Putin das UN-Atomwaffenverbot. Im Hintergrund halten Aktivisten in gelben Strahlenschutzanzügen das Transparent mit der Aufforderung: „Reden statt rüsten! INF-Vertrag retten! Atomwaffen weltweit abschaffen!“. Hier der Video-Film über der Aktion:
Ursprünglich wollten Donald Trump und Wladimir Putin bei ihrem Treffen in Paris am 11.11. über die Zukunft des INF-Vertrags sprechen. es kam aber nur zu einem kurzen Handschlag. Das Treffen wurde – angeblich auf Wunsch Frankreichs – auf das G-20-Treffen am 30.11.2018 in Buenos Aires verschoben. Michael Schulze von Glaßer, politischer Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft DFG-VK, sagte: „Wir brauchen endlich Abrüstung statt Aufrüstung. Momentan stecken die USA und Russland Milliardenbeträge in den Bau neuer Atomwaffen, die anderen Nuklearwaffenstaaten rüsten ebenfalls auf. Die Atommächte bedrohen damit die ganze Welt. Dabei wollen 122 Staaten ein Verbot von Atomwaffen und haben dafür im vergangenen Jahr einen UN-Vertrag abgeschlossen. Die Bundesregierung darf dieses Abkommen nicht länger boykottieren.“
Postkartenaktion für den Erhalt des INF-Vertrags und nukleare Abrüstung an den US-amerikanischen Botschafter Richard Grenell und den russischen Botschafter Sergej J. Netschajev in Deutschland, organisiert von der Kampagne „Büchel ist überall. atom-waffenfrei.jetzt“. Aktionspostkarten hier bestellen.