Hier die Zusammenfassung von CNNs Elise Hammond, Kaitlan Collins, Daria Tarasova-Markina, Victoria Butenko, Katharina Krebs, Lauren Kent, Kevin Liptak und Kit Maher; ins Deutsche übertragen für die Redaktion von W. Biermann, mit Unterstützung von Chat-GTB.
Am Freitag kam es im Oval Office zu einem bemerkenswerten Wortgefecht zwischen Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj – eine außergewöhnlich hitzige Auseinandersetzung, die die ungewisse Zukunft der US-Hilfe für Kiew weiter unterstrich.
Trump und sein Vizepräsident JD Vance erhoben wiederholt ihre Stimme und warfen dem bedrängten ukrainischen Staatschef vor, nicht genügend Dankbarkeit für die amerikanische Unterstützung zu zeigen und einem Friedensabkommen mit Russland im Weg zu stehen – während der großangelegte Krieg bereits ins vierte Jahr gehe. — Zitate aus der Debatte:
Trump: „Sie befinden sich gerade in keiner guten Position. Sie haben sich in eine sehr schlechte Lage gebracht. Sie haben momentan keine Karten in der Hand. Mit uns bekommen Sie welche.“
Selenskyj: „Ich spiele keine Karten.“
Nach weiterem Hin und Her hob Trump seine Stimme und sagte: „Sie spielen mit dem Leben von Millionen von Menschen. Sie spielen mit dem Dritten Weltkrieg.“
Zu einem bestimmten Zeitpunkt beschuldigte Vance Selenskyj, sich „respektlos“ gegenüber seinen amerikanischen Gastgebern zu verhalten.
Trump: „Sie zeigen nicht gerade viel Dankbarkeit.“
Vance: „Haben Sie auch nur einmal ,Danke‘ gesagt?“
Was nach dem Treffen geschah:
Nach dem hitzigen Austausch gingen die beiden Staatschefs in separate Räume. Kurz darauf ordnete Trump laut einem Beamten des Weißen Hauses an, dass die ukrainische Delegation das Weiße Haus verlassen solle. Die Ukrainer protestierten und wollten die Gespräche fortsetzen, doch sie wurden abgewiesen, so der Beamte weiter.
Eine geplante gemeinsame Pressekonferenz wurde gestrichen, und Selenskyj verließ das Weiße Haus in seinem schwarzen SUV – ohne ein bereits ausgearbeitetes Abkommen zu unterzeichnen, das den USA Zugang zu seltenen Erden in der Ukraine gewähren sollte.
Reaktionen von Trump und Selenskyj:
Trump postete online, dass sein Amtskollege erst wieder willkommen sei, „wenn er bereit für Frieden ist.“
Selenskyj schrieb auf X: „Danke, Amerika. Danke für eure Unterstützung, danke für diesen Besuch. Danke @POTUS, dem Kongress und dem amerikanischen Volk.“
Das ukrainische Verteidigungsministerium reagierte auf Telegram: „Wir haben unsere eigenen Dinge zu tun. Ruhm der Ukraine.“
Reaktion aus Russland:
Kirill Dmitrijew, Sonderbeauftragter von Russlands Präsident Wladimir Putin, kommentierte ein Video des Vorfalls auf X mit nur einem Wort: „historisch.“
Die russische Staatsagentur TASS titelte: „Selenskyj unterbricht, streitet und war unhöflich zur Presse.“ Ein anderer russischer Staatssender, RIA Nowosti, schrieb: „Selenskyjs Hysterie im Weißen Haus schockiert die Rada“, in Anspielung auf das ukrainische Parlament.
Was zuvor am Tag geschah:
Selenskyj hatte zuvor eine parteiübergreifende Delegation des US-Senats getroffen, um über „die weitere militärische Unterstützung für die Ukraine, entsprechende Gesetzesinitiativen“, sein bevorstehendes Treffen mit Trump und Sicherheitsgarantien zu sprechen. Er erklärte zudem, er sei „dankbar für die unerschütterliche parteiübergreifende Unterstützung.“
