Auf Einladung der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung wird ICAN-Geschäftsführerin Beatrice Fihn
am 02. November 2020, 18:30 Uhr, im Livestream
die Willy Brandt Lecture 2020 halten.
Seit der Gründung 2007 sind ICAN über 500 Nichtregierungsorganisationen beigetreten, um sich gemeinsam für ein völkerrechtlich verbindliches Atomwaffenverbot einzusetzen. Einer der größten ICAN-Erfolge war der auf Beschluss der UN-Generalversammlung — trotz Widerstands der Atommächte und ihrer Verbündeten — von 122 UN-Mitgliedsstaaten ausgearbeitete Atomwaffenverbotsvertrag, der seit dem 20. September 2017 im UN-Hauptquartier zur Unterzeichnung vorliegt. Dafür wurde ICAN 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Bisher (September 2020) haben 84 Staaten den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet, 44 Staaten haben ihn ratifiziert. Sobald 50 Länder ihn ratifiziert haben, ist das Atomwaffenverbot gültiges Völkerrecht. Zum Auftakt der 75. UN-Generalversammlung appellierten 56 ehemalige Staats- und Regierungschefs, Außen- und Verteidigungsminister von NATO-Staaten bzw. Südkorea und Japan an ihre Regierungen, dem Atomwaffenverbot beizutreten.
Es gibt derzeit mehr als 13.000 Atomwaffen weltweit, die Atomwaffenstaaten haben neue nukleare Waffenprogramme gestartet, und das System der Rüstungskontrollverträge droht zusammenzubrechen: Der INF-Vertrag ist gekündigt, und mit dem Auslaufen des Neu-Start-Vertrags zur Begrenzung der strategischen Waffen der USA und Russlands im Februar 2021 aus wird auch der Atomwaffensperrvertrag (NPT) bedroht, wenn auf der NPT-Überprüfungskonferenz im Frühjahr 2021 die Atommächte ihre vertragliche Verpflichtung zur Abrüstung ihrer Atomwaffen erneut missachten.
Kann der Beitritt zum Atomwaffenverbot dazu beitragen, eine neue Rüstungsspirale zu vermeiden? Beatrice Fihn sieht dabei auch Deutschland in der Verantwortung. Im Anschluss an ihre “Willy Brandt Lecture” diskutiert Beatrice Fihn mit Ruprecht Polenz.
Anmeldung für Web-Zugang ist möglich per E-Mail an veranstaltungen-berlin@willy-brandt.de
Weitere Info:
- 2020-10-26. – (hannover.de) – Die Landeshauptstadt Hannover als Partnerstadt Hiroshimas und Vizepräsidentin des weltweiten Bündnisses der Mayors for Peace (Bürgermeister für den Frieden) begrüßt die 50. Ratifikation des Atomwaffenverbotsvertrages.
- 2020-10-25. – (INEP) – Über 100 deutsche Städte und 4 Bundesländer fordern Beitritt zum UN-Atomwaffenverbot
- 2020-09-21. – (INEP) – 75 Jahre UNO: 56 ehemalige Staats- und Regierungschefs, Außen- und Verteidigungsminister fordern Beitritt zum Atomwaffenverbot