In einer Video-Botschaft an die Teilnehmer des Internationalen Symposiums für Frieden 2020 am 1. August 2020 in Nagasaki hat Michail Gorbatschow für Verstärkung der Kampagnen zur Abschaffung der Atomwaffen aufgerufen. ... die Vereinigten Staaten und Russland sollten ihre strategischen Beziehungen wieder aufnehmen und … höchste Priorität darauf setzen, ein neues Wettrüsten zu verhindern, Atomwaffen weiter zu reduzieren und strategische Stabilität zu erzielen. Und sie sollten die 1985 gemeinsam von US-Präsident Ronald Reagan und mir abgegebene Erklärung bekräftigen: “Im Atomkrieg gibt es keine Sieger, er darf niemals geführt werden.“
ELN über Zukunft des Atomwaffensperrvertrages
Während sich die Staaten der Welt derzeit auf die Bekämpfung der globalen Pandemie konzentrieren, bleibt die Eindämmung der Verbreitung und der Gefahren des Einsatzes von Atomwaffen ein ungelöstes globales Sicherheitsproblem. Hier einige Beiträge von ELN-Mitarbeitern und bekannten Nuklearexperten, die sich mit einigen Problemen der auf Frühjahr 2021 verschobenen NVV-Überprüfungskonferenz befassen:
Katrina vanden Heuvel: Nach der Pandemie die Politik der “Nationalen Sicherheit” der USA auf den Prüfstand stellen!
In einer Kolumne für die Washington Post plädiert Katrina vanden Heuvel, u.a. Mitglied des Council on Foreign Relations und Herausgeberin der "liberalen" US-Wochenzeitung The Nation, für eine Grundsatzdebatte in den USA über eine neue "Sicherheitsstrategie für das 21. Jahrhundert". … Die leidvollen Erfahrungen mit der Corona-Pandemie in den USA sind für Katrina vanden Heuvel Anlass für ihren Appell, nach der Corona-Krise endlich mit der gründlichen Aufarbeitung und grundsätzlichen Korrektur der Innen- wie der der Außenpolitik zu beginnen.
Katrina vanden Heuvel: Propaganda wie im Kalten Krieg
In der Washington Post vom 10. März 2020 schrieb Katrina vanden Heuvel unter dem Titel "It's Propaganda, all right, against Bernie Sanders" eine Kolumne mit scharfer Kritik an der New York Times, die -- mitten im Vorwahlkampf der Demokraten -- ihre Titelseite mit der Schlagzeile krönte: "Als Bernie Sanders sich für bessere Beziehungen einsetzte, witterte die Sowjetunion eine gute Gelegenheit". Spontan protestierte der -- unter Präsident Reagan und Bush dienende -- frühere US-Botschafter in Moskau, Jack Matlock, in einem Brief an die Herausgeber gegen die "Geschichtsklitterung" und verwies darauf, dass er selbst von Präsident Reagan den Auftrag bekommen hatte, Städtepartnerschaften massiv zu fördern. Katrina vanden Heuvel nimmt den Vorgang zum Anlass, mit einer Kolumne ihre Sorge auszudrücken, dass die offene Debatte über die Erneuerung der Politik behindert wird durch eine "Art von Propaganda, wie sie totalitäre Regime bevorzugen". Auch mit anderen kritischen Artikeln hat sie sich wiederholt bemüht, Bemühungen v.a. bei den US-Demokraten für eine grundlegende Erneuerung ihrer Aussenpolitik anzustoßen. Wir danken Katrina vanden Heuvel für die Genehmigung, eine deutsche Ausgabe ihrer Kolumne in der Washington Post auf unserer Website zu veröffentlichen.
Weltuntergangsuhr 2020: 100 Sekunden bis Mitternacht
Am 23. Januar 2020 haben die Wissenschaftler*innen des Bulletin of Atomic Scientists die Weltuntergangsuhr (Doomsday Clock) auf "100 Sekunden vor Mitternacht" gestellt. Noch nie stand der Zeiger so nahe vor Mitternacht und damit symbolisch vor einem Weltuntergang. Die nukleare Bedrohung und die Gefahr durch den Klimawandel werden durch einen dritten Faktor verstärkt: durch Desinformationskampagnen via Internet und Cyberangriffe.
Nancy Pelosi zum Luftangriff gegen General Soleimani
Die Sprecherin des US Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gab folgende Erklärung ab, nachdem die Trump-Administration einen tödlichen Luftangriff auf Iraner und Iraker am internationalen Flughafen Bagdad durchgeführt hatte:
"Amerikas oberste Priorität ist der Schutz des Lebens und der Interessen der Amerikaner. Aber wir können das Leben amerikanischer Soldaten, Diplomaten und anderer nicht weiter gefährden, indem wir provokative und unverhältnismäßige Aktionen unternehmen. Der heutige Luftangriff könnte zu einer weiteren gefährlichen Eskalation der Gewalt führen. Amerika - und die Welt - können es sich nicht leisten, dass die Spannungen unumkehrbar weiter eskalieren.