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1. September 2023   Redaktion

60 Jahre nach John F. Kennedys “Strategie des Friedens” und Egon Bahrs “Wandel durch Annäherung”: Wir haben erneut sehr viel zu lernen!

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Am 10. Juni 1963 begründete US Präsident Kennedy vor der American University die Wende der US-Außenpolitik von der Konfrontation mit Atomwaffen zur „Strategie des Friedens“ durch Entspannung und Rüstungskontrolle. Das war seine Konsequenz aus der Erfahrung, dass es ihm am 28. Oktober 1982 gelang, in letzter Minute die Eskalation der Kuba-Krise zum Atomkrieg durch direkte Vereinbarung mit dem KPdSU-Generalsekretär Nikita Chruschtschow zu beenden.

Am 1o Juni 1963 begründet Präsident John F. Kennedy vor der American University die Wende zur “Strategie des Friedens”

Rund einen Monat später, am 15. Juli 1963, begründete Egon Bahr, damals Pressesprecher des Berliner Regierenden Bürgermeisters Willy Brandts, vor der evangelischen Akademie in Tutzing den „Wandel durch Annäherung“ die deutsche Version der „amerikanischen Strategie des Friedens“:

„Die amerikanische Strategie des Friedens läßt sich auch durch die Formel definieren, daß die kommunistische Herrschaft nicht beseitigt, sondern verändert werden soll. Die Änderung des Ost/West-Verhältnisses, die die USA versuchen wollen, dient der Überwindung des Status quo, indem der Status quo zunächst nicht verändert werden soll. … Die erste Folgerung, die sich aus einer Übertragung der Strategie des Friedens auf Deutschland ergibt, ist, daß die Politik des Alles oder Nichts ausscheidet.

….Die Frage ist, ob es nicht Möglichkeiten gibt, diese durchaus berechtigten Sorgen dem Regime graduell so weit zu nehmen, daß auch die Auflockerung der Grenzen und der Mauer praktikabel wird, weil das Risiko erträglich ist. Das ist eine Politik, die man auf die Formel bringen könnte: Wandel durch Annäherung.“.

Katrina vanden Heuvel und James Carden erinnern an Präsident Kennedys Rede vom 28. Oktober 1963 über die strategischen Schlussfolgerungen aus der gelungenen Verständigung mit Nikita Chruschtschow über den Stopp der Eskalation der Kuba-Raketenkrise zum Atomkrieg:

Am 10. Juni ist es 60 Jahre her, dass der amerikanische Präsident John F. Kennedy in seiner Eröffnungsrede auf dem Campus der American University in Washington D.C. Schlussfolgerungen aus der Kuba-Krise zog und scharfe Kritik am Kalten Krieg und der ihm zugrunde liegenden Mentalität übte.

Das Atomzeitalter erfordere eine Abkehr von der Strategie der Konfrontation, die in der Kuba-Krise die Welt in den Abgrund des Atomkrieg brachte, hätten nicht JFK und Chruschtschow eine Lösung ausgehandelt.

dagegen setze er auf eine Strategie des Friedens:

„„Was für einen Frieden suchen wir? — Keine Pax Americana, die der Welt durch amerikanische Kriegswaffen aufgezwungen wird. Nicht der Friede des Grabes oder die Sicherheit des Sklaven.

Ich spreche von echtem Frieden, der Art von Frieden, die das Leben auf der Erde lebenswert macht, der Art von Frieden, die es Menschen und Nationen ermöglicht, zu wachsen und zu hoffen und ein besseres Leben für ihre Kinder aufzubauen – nicht nur Frieden für Amerikaner, sondern Frieden für alle Männer und Frauen – nicht nur Frieden in unserer Zeit, sondern Frieden für alle Zeiten.“

Für Kennedy machte das Schreckgespenst eines Atomkriegs, dem die Vereinigten Staaten und die UdSSR im vorangegangenen Oktober während der Kubakrise nur um Haaresbreite nahe gekommen waren, das Streben nach Frieden mit dem sowjetischen Gegner zu einer absolut zwingenden Notwendigkeit.

Doch diese Strategie brachte den jungen Präsidenten mit dem eigenen nationalen Sicherheits-, Militär- und Geheimdienst-Establishment in Widerspruch.

Aber bei der AU (American University) brachte Kennedy seine Argumente für eine vernünftige, rationale und ethisch vertretbare Politik anstelle des Kalten Krieges direkt vor das amerikanische Volk.

“Ich spreche vom Frieden als dem notwendigen, rationalen Ziel rationaler Menschen.

Mir ist bewusst, dass das Streben nach Frieden nicht so dramatisch klingt wie die Bereitschaft zum Krieg – – und oft stoßen die Worte des Befürworters von Friedenspolitik auf taube Ohren. Aber wir haben keine dringendere Aufgabe als den Frieden.”

Kennedy hatte im Laufe seiner Präsidentschaft – und zum Entsetzen des Pentagons und der CIA – einen höchst unwahrscheinlichen Partner für dieses Vorhaben gefunden: den sowjetischen Führer Nikita Chruschtschow. Nach einer Reihe amerikanisch-sowjetischer Krisen wie der Intervention in der Schweinebuch, dem Wiener Gipfel und der Berlin-Krise hatten Kennedy und Chruschtschow eine Beziehung aufgebaut, die dazu beitrug, uns von der Apokalypse während der Kuba-Krise fernzuhalten.

Und sofort nach der Kuba-Krise begannen die beiden, einen Vertrag über das Verbot von Atomtests auszuarbeiten.

Kennedy hatte erkannt, dass Fortschritt erfordert, den anderen so anzusehen, wie wir uns wünschen, er uns ansehen sollte, nämlich mit Empathie.

Kennedy erklärte:

„Keine Regierung und kein Gesellschaftssystem ist so böse, dass man davon ausgehen muss, dass es seinen Menschen an Tugenden mangelt.

Lasst uns also nicht blind gegenüber unseren Differenzen sein, aber unsere Aufmerksamkeit auch auf unsere gemeinsamen Interessen und auf die Mittel lenken, mit denen diese Differenzen gelöst werden können.

Und wenn wir unsere Differenzen jetzt nicht beseitigen können, können wir zumindest dazu beitragen, die Welt sicher für eine Vielfalt zu machen.

Denn letzten Endes besteht unsere grundlegendste gemeinsame Verbindung darin, dass wir alle auf diesem kleinen Planeten leben. Wir atmen alle die gleiche Luft. Wir alle schätzen die Zukunft unserer Kinder. Und wir sind alle sterblich.“

Eine solche Denkweise gegenüber dem aktuellen russischen Gegner fehlt in den Machtkorridoren von Joe Bidens Washington.

Tatsächlich ist Kennedys Rede unserer Meinung nach ein wichtiger Beleg dafür, wie weit die letzten Administrationen von Demokraten in den Jahrzehnten nach Kennedys Rede in die falsche Richtung gegangen sind.

Auch wenn wir beide persönlich wiederholt zu Protokoll gegeben haben, dass wir Putins Invasion verurteilen, mussten wir erleben, dass die Administration versäumt hat, diplomatische Wege zu verfolgen, um erst den Krieg zu verhindern und dann auch ihn zu beenden.

Heute stehen wir erneut gefährlich nahe vor einer nuklearen Eskalation, da die Administration die von ihr selbst gesetzten roten Linien ignoriert und dem Druck diverser Falken nachgibt, ihrer Forderung zuzustimmen, F-16 Kampfflugzeuge in die Ukraine zu schicken.

Man kann nur hoffen, dass die Erkenntnis von Präsident Kennedy, die er vor sechs Jahrzehnten überbrachte, in irgendeiner Weise von einer neuen Generation innerhalb und außerhalb von Washington D.C. verstanden wird und Auswirkungen auf den Verlauf des Krieges – und das Ringen um Frieden – hat.

Quelle:  2023-06-09. –  (Responsible Statecraft) – What kind of peace do we seek? At 60, JFK’s speech never gets old – by Katrina vanden Heuvel and James Carden. Wir danken Katrina vanden Heuvel und James Carden für ihre Zustimmung zur Veröffentlichung ihres von uns ins Deutsche übertragenen Beitrags
Katrina vanden Heuvel
James Carden

Katrina vanden Heuvel, Redakteurin / Herausgeberin des Magazins The Nation, schreibt wöchentliche Kolumnen für Washington Post.  James W. Carden Consultant / Herausgeber der ACURA-Infos, war Berater der bilateralen Präsidentenkommission USA-Russland und des Sonderbeauftragten für zwischenstaatliche Angelegenheiten im State Department.

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Abgelegt unter:Entspannungspolitik, Gemeinsame Sicherheit, Neuer Kalter Krieg Schlagwörter: Egon Bahr, John F. Kennedy, Strategy of Peace, Wandel durch Annäherung

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