Mit der Überschrift
“Hurra! Oslo bekommt seinen Willy Brandt Platz — Das Namenskomitee in Alt-Oslo hat einstimmig beschlossen, den größten Staatsmann der Stadt zu ehren”
berichtete Aftenposten über den jüngsten Beschluss der Stadt Oslo zu Ehren von Willy Brandt:
Patrioten sagen, Oslo hat alles, aber etwas Wesentliches fehlte der Stadt: ein Platz, der nach dem Osloer Bürger, Flüchtling, Bundeskanzler und großen europäischen Staatsmann, nach Willy Brandt (1913-1992) benannt ist.
Doch nun, fast 50 Jahre nach Willy Brandts programmatischer Rede bei der Entgegenahme des Friedensnobelpreises in Oslo, wurde für diese Ehrung eine glückliche Lösung gefunden — im von Einwanderern geprägten Osloer Stadtteil Grønland!…
Der Friedenspreis wurde Willy Brandt für seine mutige und umstrittene Ostpolitik verliehen: Durch eine Reihe von Abkommen mit der Sowjetunion, Polen und der DDR suchte Brandt Entspannung zwischen Ost und West – ausgehend von der Anerkennung des Status quo des Kalten Krieges: ein geteiltes Deutschland, ein geteiltes Berlin, die DDR als unabhängiger Staat, die Grenzen, wie sie die Sieger des 2. Weltkrieges 1945 gezogen hatten, Polens dauerhafte Westgrenze entlang der Oder und Neiße.
Die stärkste und wichtigste symbolische Handlung war 1970 Willy Brandts Kniefall vor dem Denkmal des jüdischen Ghettos in Warschau – er bat im Namen aller Deutschen um Vergebung für die schlimmsten aller Verbrechen.
Am 7. Dezember wird die Aula der Oslo Universität wieder voll besetzt sein. An den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum des Friedensnobelpreises nehmen drei von Brandts vier Kindern teil: Ninja Frahm, die in Oslo lebt, Geschichtsprofessor Peter Brandt und Schauspieler Matthias Brandt.
2021-12-02. — (Aftenposten, Halvor Hegtun) — Hurra! Oslo får sin Willy Brandts plass. –Navnekomiteen i Gamle Oslo har gjort enstemmig vedtak om å hedre byens største statsmann.