Im Interview der Sendereihe „Friedensfragen mit Clemens Ronnefeldt“ wird Otfried Nassauer zunächst gebeten, den Begriff „Nukleare Teilhabe“ zu erläutern, der in der aktuellen Debatte über die Modernisierung der in Bücher (Eifel) stationierten US-Atomwaffen und der Trägerflugzeuge eine zentrale Rolle spielt. Dabei wird Otfried Nassauer einen Überblick über die Entwicklungen von 1962 bis zu den gravierenden Veränderungen in der Gegenwart geben.
Im zweiten Teil wird Otfried Nassauer erläutern, warum er das Auslaufen eines US-Atom-U-Bootes Ende des Jahres 2019 – erstmals mit einem verkleinerten Nuklearsprengkopf – für eine einschneidende sicherheitspolitische Zäsur hält. Weitere Fragen drehen sich um die russischen Atomwaffen-Pläne, die der US-Regierung als Rechtfertigung ihrer Pläne dienen.
Die Sendung wird auch deutlich machen, warum durch die Verkleinerung von Atomwaffen und deren Einsatzpläne das Kriegsrisiko gestiegen ist – zu Lasten von Europa oder auch der koreanischen Halbinsel.
Weiterhin wird die Sendung thematisieren, ob durch die neuesten Entwicklungen noch von „Teilhabe“ im Sinne von Mitbestimmung z.B. der Bundesregierung beim Einsatz von Atomwaffen von deutschem Boden aus gesprochen werden kann.
Einige dieser Hintergründe haben auch den SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich und die Führungsspitze der SPD dazu gebracht, den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland zu fordern. Otfried Nassauer wird dazu eine Einschätzung geben.Sendung am 10. Juni 2020 um 20.30 mit Livechat und danach dauerhaft unter: https://youtu.be/HtPV_uwSUhU.
Clemens Ronnefeldt
Otfried Nassauer ist seit 1991 Leiter des Berliner Informationszentrums für transatlantische Sicherheit (BITS) und Experte zum Thema Nuklearwaffen. Den im Interview besprochene Artikel von Otfried Nassauer “Weniger Sprengkraft, aber mehr Risiko – Kleine Atomsprengköpfe auf großen U-Boot-Raketen” finden Sie in der in der Ausgabe von Wissenschaft und Frieden 2/2020.