Von der Königswinter-Tagung „Neue Entspannungspolitik jetzt! Zivilgesellschaft – Politik – Streitkräfte“ vom 13. bis 15. Oktober hat die Redaktion einen Tagungsband mit Manuskripten und Beiträgen von Rednerinnen und Rednern zusammengestellt.
Wir danken den Autorinnen und Autoren für die Überarbeitung und Bereitstellung der Manuskripte und insbesondere dem Journalisten und Grafiker Steffen Wilbrandt für seinen persönlichen Einsatz bei der Gestaltung des Tagungsbandes.
Wir bieten den “Tagungsband Neue Entspannungspolitik” als Leseversion und als Druckversion an. Wir hoffen, dass wir sowohl mit den Beiträgen von der Königswinter-Tagung als auch mit den Beiträgen im ”Band Antikriegstag 2017” von der gemeinsamen Veranstaltung mit Gewerkschaften und Kirchen am 01. September vor dem Brandenburger Tor nützliche Dokumente zur Information und Diskussion bereitstellen.
Hintergrund:
Als Beitrag zur friedenspolitischen Debatte nach den Bundestagswahlen hatte die Initiative „Neue Entspannungspolitik JETZT!“ in Zusammenarbeit mit „Darmstädter Signal/Forum Kritische Soldaten“, “IPPNW Deutschland” und “Johannes-Albers-BildungsForum eGmbH” im Oktober 2017 zu der gemeinsamen Tagung in Königswinter eingeladen.
Auf der Tagung diskutierten Repräsentanten, Experten und Gäste aus Zivilgesellschaft, Politik und Streitkräften über Friedenssicherung, Möglichkeiten eines deutsch/europäisch-russischen Dialogs und Forderungen an die Politik zur Durchsetzung einer neuen Entspannungspolitik, von Abrüstung, Rüstungskontrolle sowie Abbau und Verbot von Atomwaffen.
Zu den Highlights der Veranstaltung zählten:
“Sicherheit und Entspannung – 50 Jahre Harmel-Bericht“
// General a.D. Harald Kujat
„Deutsche und europäische Entspannungspolitik“
// Prof. Dr. Peter Brandt, Historiker // Dr. Wolfgang Biermann, Initiative – Neue Entspannungspolitik // Dr. Christian Wipperfürth, Publizist
„Dialog mit Russland zur deutschen und europäischen Entspannungspolitik?“
// Martin Hoffmann, Geschäftsführer des Deutsch-Russischen Forums // Ray McGovern, USA, ehemaliger Berater von US-Präsidenten zum Warschauer-Pakt, Unterstützer des transatlantischen Aufrufs „Détente Now!“ / ”Entspannungspolitik JETZT!” // Dr. Angelika Claussen, IPPNW Deutschland, Vizepräsidentin der Internationalen Ärzte für die Verhinderung des Atomkriegs (IPPNW)
„Berliner Memorandum ‚Sicherheit neu denken – Wege des Friedens in Europa‘“
// Rüdiger Noll, Evangelische Akademien in Deutschland
„Podiumsdiskussion: Lehren der Entspannungspolitik: Kooperation und Verständigung als einziger Weg aus der Sackgasse der Konfrontation“
// Dr. Ute Finckh-Krämer, MdB SPD // Martin Hoffmann (Geschäftsführer des Deutsch-Russischen Forums) // Jo Leinen, MdEP // Ray McGovern, ehem. US-Präsidentenberater // Dr. Angelika Claussen (IPPNW) (Moderation)
“Evangelische Friedensarbeit” schreibt über die Veranstaltung:
“… Die Friedensinitiative “Neue Entspannungspolitik Jetzt!” hat die Europäische Union dazu aufgefordert, ein geschlosseneres Bild in der Außenpolitik abzugeben und sich gemeinsam für eine Politik der Verständigung einzusetzen…
Es sei nicht möglich, dass die Europäer auf eine andere US-Regierung hofften und einfach abwarteten, sagte der US- Amerikaner Ray McGovern, der als CIA-Verbindungsoffizier und enger Berater von drei US-Präsidenten tätig war, “denn dann wäre es zu spät”. Er persönlich fürchte sich am meisten davor, dass es zu einem “versehentlichen Krieg” kommen könne – etwa dann, wenn die Gegenseite Truppenübungen falsch interpretiere oder impulsiv auf den Abschuss eines Flugzeuges reagiere. “Ich habe es in meiner Zeit in Washington zweimal erlebt, dass es fast zu einem Krieg aus Versehen gekommen wäre.” Deswegen setze er wie alle Mitinitiatoren der Bewegung auf Verständigung zwischen Konfliktparteien und eine Zusammenarbeit aller Großmächte bei der Bewältigung von Krisen.
Die Initiative hat das Ziel, eine breite gesellschaftliche und parteiübergreifende Debatte zu fördern und dazu beizutragen, Konfrontationen zu überwinden. Die Initiative, die im November 2016 gegründet wurde, beruft sich auf die Lehren von Alt-Bundeskanzler Willy Brandt (SPD), der für seine Verständigungspolitik 1971 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.”
weitere Informationen:
Bericht des Darmstädter Signals: Neue Entspannungspolitik jetzt! (Seminarnachlese)
Wandel durch Annäherung ab 1969: „Respektierung“ statt „Anerkennung“
Egon Bahrs Wandel durch Annäherung 1963: Vorbild für Ukraine-Konflikt?
Erklärung zum 08. Mai 2017: Neuen Kalten Krieg durch neue Entspannungspolitik verhindern!