Steven Erlanger, diplomatischer Chefkorrespondent der NYT in Europa, berichtet, warum sich in der NATO als Konsens für die Nachfolge von Generalsekretär Jens Stoltenberg die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen gebildet habe. Begründung:
…. Die 45-jährige Frederiksen wäre die erste Frau auf diesem Posten und kehrte vor kurzem von einer Reise nach Washington zurück, wo sie mit Präsident Biden und anderen Vertretern der Administration zusammentraf, deren Unterstützung für sie von entscheidender Bedeutung wäre.
Die Sozialdemokratin ist seit 2019 Premierministerin Dänemarks und hat versprochen, die Militärausgaben des Landes zu erhöhen, um das NATO-Ziel von 2 Prozent der Wirtschaftsleistung zu erreichen.
Ein hochrangiger NATO-Beamter erläuterte, dass Frankreich und andere darauf bestanden, dass ein neuer Generalsekretär aus einem Land der Europäischen Union kommen müsste — was den interessierten britischen Verteidigungsminister Ben Wallace ausschließen würde.
Auch gebe es die Einschätzung, dass auf Kandidaten aus Mitteleuropa und dem Baltikum kein Konsens erzielt werden könnte, da sie zu eng mit einer aggressiven Haltung gegenüber Russland und einer schnellen ukrainischen Mitgliedschaft in der Allianz verbunden seien. Alle 31 NATO-Staaten müssen sich auf einen neuen Generalsekretär einigen.
Quelle: 2023-06-09.– (NYT) — Steven Erlanger —https://www.nytimes.com/2023/06/09/world/europe/nato-sweden.html? – informelle Übersetzung der Redaktion