Nukleare Rüstungskontrolle vorerst stabilisiert
Die USA und Russland haben am 26. Januar vereinbart, den atomaren Rüstungskontrollvertrag für weitere fünf Jahre zu verlängern – das signalisiert eine Wende in der nuklearen Abrüstung der letzten Jahre.
Mit einer Fotoaktion vor den Botschaften Russlands und der USA haben ICAN Deutschland, IPPNW Deutschland, DFG-VK und die Naturfreunde begrüßt, dass die USA und Russland beim Thema Atomwaffen wieder aufeinander zugehen. Wir fordern auch weiterhin: “Reden statt Rüsten – denn Abrüsten schafft Sicherheit.”
“Die Verlängerung des New-Start-Vertrages ist ein sehr willkommenes Signal für die Bereitschaft der USA und Russlands wieder über Rüstungskontrolle zu reden”, erklärt Xanthe Hall, Vorsitzende von ICAN Deutschland und IPPNW-Abrüstungsexpertin. Doch weitere Maßnahmen seien notwendig, um der drohenden Gefahr eines Atomkrieges entgegenzuwirken. Auch die Wissenschaftler*innen des Bulletin of Atomic Scientists verdeutlichen, dass es noch keinen Anlass zur Entspannung gibt. Am 27. Januar haben sie die Zeiger der sogenannten „Weltuntergangsuhr“ auf symbolischen 100 Sekunden vor Mitternacht stehen lassen.
“Mit der Verlängerung des New-Start-Vertrags wird am Status quo festgehalten. Uns ist aber wichtig, dass es zu einer Abkehr vom Prinzip der nuklearen Abschreckung kommt. Genau deshalb ist der kürzlich in Kraft getretene Atomwaffenverbotsvertrag so wichtig. Denn damit wird die bisherige nukleare Rüstungspolitik der Atomwaffenstaaten und der NATO in Frage gestellt”, erklärt Xanthe Hall. Sowohl Russland als auch die USA haben in den letzten Jahren Milliarden in den Bau und die Modernisierung ihrer Atomwaffensysteme investiert….
Quelle: 29.01.2021 (ICAN) — Pressemitteilung