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31. August 2021   Redaktion

IPPNW Stellungnahme zum Anti-Kriegstag am 01. September 2021: Militäreinsätze beenden!

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Eine katastrophale Bilanz – Militäreinsätze beenden – Hungerkrise bekämpfen 
IPPNW-Pressemitteilung vom 31. August 2021 zum Antikriegstag

20  Jahre Afghanistankrieg

Die aktuellen Entwicklungen in Afghanistan legen die Fehler der Politik der westlichen Staatengemeinschaft drastisch offen. Die Menschen, die mit den NATO-Truppen und humanitären Organisationen zusammengearbeitet haben, werden im Stich gelassen und einem ungewissen Schicksal ausgesetzt. Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW verurteilt das erneute Bundeswehrmandat für Afghanistan und fordert die Bundesregierung auf, die Evakuierung der afghanischen Ortskräfte stattdessen auf zivilem Weg in Verhandlungen mit den Taliban zu organisieren. Dringend notwendig seien Aufnahmezusagen für Ortskräfte sowie weitere gefährdete Personen, humanitäre Visa sowie die Gewährleistung eines schnellen unbürokratischen Familiennachzugs zu Schutzberechtigten in Deutschland. „Der Afghanistankrieg zeigt: Internationale Militärinterventionen der Bundeswehr müssen beendet und dadurch bedingte Fluchtursachen verhindern werden“, so die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen.

Offizielles Ziel des Krieges war es, das Dschihadisten-Netzwerk Al-Qaeda zu zerschlagen und die herrschende Taliban-Regierung zu stürzen. Tatsächlich hat sich jedoch infolge der Besatzung und des „Krieges gegen den Terror“ die Zahl militanter islamistischer Organisationen und Kämpfer vervielfacht. Der sogenannte „IS“ operiert mittlerweile auch in afghanischen Gebieten, wie der jüngste Anschlag am Flughafen von Kabul mit mehr als 100 Toten auf erschütternde Weise gezeigt hat. 

Viele Zivilist*innen in Afghanistan und den Nachbarländern haben den Militäreinsatz mit ihrem Leben bezahlt. Nach einer vorsichtigen Schätzung der „IPPNW-Body Count“-Studie forderten die Kriege in Afghanistan, Pakistan und Irak bereits im ersten Jahrzehnt mindestens 1,3 Millionen Todesopfer. Neta C. Crawford und Catherine Lutz vom „Costs of War“-Projekt an der Boston University in den USA haben aufgrund der Basis offiziell registrierter Todesfälle immer wieder Fallzahlen für Afghanistan, Pakistan und Irak veröffentlicht. In Afghanistan summiert sich ihrer aktuellsten Studie zufolge, die Zahl aller von Oktober 2001 bis April 2021 im Krieg getöteten Afghan*innen auf ca. 165.000, davon 47.000 Zivilist*innen. Da nach der Analyse des IPPNW-„Body Count“ die gesamte Zahl der tatsächlichen Opfer in der Regel 5 bis 8 Mal höher ist als die der beobachteten zivilen Opfer, gehen die Autoren der Body-Count-Studie von mittlerweile über 800.000 Toten in Afghanistan aus. Auch 3.600 Soldat*innen der westlichen Allianz haben in Afghanistan ihr Leben gelassen, darunter knapp 60 Bundeswehrsoldat*innen. 

Das Bureau of Investigative Journalism recherchiert die Opfer der Drohnenangriffe in Afghanistan. Laut ihren Recherchen gab es in Afghanistan mindestens 13.072 US-Angriffe seit 2015. Als Resultat zählte die Initiative zwischen 4.126 und 10.076 Opfer, darunter bis zu 900 tote Zivilist*innen.

Trotz des massiven Mitteleinsatzes, alleine 2,7 Billionen US-Dollar für den amerikanischen Steuerzahler, und der militärischen Interventionen der NATO konnte keine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen in Afghanistan erreicht werden. Die Ernährungssituation ist desolat: Laut der Welthungerhilfe befinden sich 13,2 Millionen Menschen in Afghanistan in akuter Ernährungsunsicherheit, davon 4,3 Millionen Menschen in einer akuten Hungerkrise. 3,1 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind mangelernährt

Der Human Development Index in Afghanistan stieg von 0,35 im Jahr 2000 auf 0,511 im Jahr 2019. Im Vergleich mit den Ländern Bangladesch und Nepal zeigt sich zwar, dass Afghanistan zwischen 2000 und 2010 im Vergleich zu den Ländern deutlich aufholen konnte, dann aber erneut zurückfiel und der Abstand 2019 ähnlich groß war wie im Jahr 2000. Insgesamt liegt das Land noch immer auf einem der weltweit letzten Plätze: Platz 169 von 189 Ländern. Laut Welthungerhilfe leben 54,5 % der Afghan*innen unterhalb der nationalen Armutsgrenze.

Ein ausführliches IPPNW-Statement zum Afghanistankrieg mit Quellenangaben finden Sie unter www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Statement_Afghanistan_IPPNW_final.pdf

Kontakt: Angelika Wilmen, IPPNW-Friedensreferentin, Tel. 030 698074-15, Email: wilmen@ippnw.de
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