• Startseite

Entspannungspolitik Jetzt!

Détente Now! - Политика разрядки, немедленно!

  • Aufruf
  • Themen
  • Nachrichten
  • Über uns
  • Links
  • Sitemap
  • Deutsch
  • English
  • Русский
Sie sind hier:Home / Entspannungspolitik / Willy Brandt: „Krieg ist nicht mehr die ultima ratio, sondern die ultima irratio.“

11. November 1971   Redaktion

Willy Brandt: „Krieg ist nicht mehr die ultima ratio, sondern die ultima irratio.“

  • twittern 
  • teilen 
  • mitteilen 
Print Friendly, PDF & Email

Friedenspolitik als Realpolitik

In seinem Vortrag anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo am 11. Dezember 1971, erläuterte Willy Brandt seine Friedenspolitik weniger als „politische Vision“, sondern vielmehr als konkrete REALPOLITIK:

„Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, Kriege abzuschaffen, nicht nur, sie zu begrenzen. Kein nationales Interesse lässt sich heute noch von der Gesamtverantwortung für den Frieden trennen. Jede Außenpolitik muss dieser Einsicht dienen. Als Mittel einer europäischen und weltweiten Sicherheitspolitik hat sie Spannungen abzubauen und die Kommunikation über die Grenzen hinweg zu fördern“.

Willy Brandt warnte vor den „vielen Verirrungen unter dem Feldzeichen des bellum justum, des ‚gerechten Krieges’“ und setzte dagegen eine neue Definition der „Realpolitik“:

„Krieg ist nicht mehr die ultima ratio, sondern die ultima irratio. Auch wenn das noch nicht allgemeine Einsicht ist: Ich begreife eine Politik für den Frieden als wahre Realpolitik dieser Epoche.

… Wenn in der Bilanz meiner politischen Wirksamkeit stehen würde, ich hätte einem neuen Realitätssinn in Deutschland den Weg öffnen helfen, dann hätte sich eine große Hoffnung meines Lebens erfüllt.“

Wie wir HEUTE wissen, hatte Willy Brandts „neuer Realitätssinn in Deutschland“ die größte friedliche Revolution in der Geschichte Europas eingeleitet. Aber die Gespräche, Verhandlungen und Verträge mit den „Feinden“ im Osten stießen in den ersten Jahren auf erbitterten politischen und juristischen Widerstand. Als einzige Partei neben der maoistischen KP Albaniens stimmte die CDU/CSU noch im August 1975 gegen die KSZE-Schlussakte.

Ferner wurde die Entspannungspolitik durch die sowjetische Intervention in Afghanistan, das Wettrüsten, sowjetische Mittelstreckenraketen, den NATO-Doppelbeschluss und die zeitweise Militärherrschaft in Polen auf die Probe gestellt.

Willy Brandt blieb auch nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler der von ihm begonnenen Politik treu und setzte sowohl als SPD-Vorsitzender bzw. Ehrenvorsitzender der SPD wie auch als Präsident der Sozialistischen Internationale den Ost-West-Dialog über Zusammenarbeit, Sicherheitspolitik und Abrüstung bis zum Ende seines Lebens fort.

Schließlich folgten in den 80er Jahren auch die konservativen Parteien in Deutschland und Europa der Ostpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts, weil sich die Politik der Ostverträge und Zusammenarbeit als Erfolgsrezept der deutschen Außenpolitik ohne friedliche Alternative erwiesen hatte. Was unter Bundeskanzler Willy Brandt am 28. Oktober 1969 begann, bereitete – mit Ostverträgen, KSZE-Schlussakte und wachsender Kooperation in Europa – den Boden dafür, nach nur 20 Jahren am 09. November 1989 mit den friedlichen Fall der Mauer das Ende des Kalten Krieges einzuläuten.

Im Ergebnis erwies sich Willy Brandts Entspannungspolitik als die bestmögliche und erfolgreiche Anwendung der Charter der Vereinten Nationen zur Überwindung der im Kalten Krieg festgefahrenen Spannungen und Konflikte in Europa.

  • twittern 
  • teilen 
  • mitteilen 

Related Posts:

  • „Krieg ist nicht mehr die ultima ratio, sondern die…
  • US War College 1998: „Willy Brandts Ostpolitik…
  • Horst Teltschik: Erklärung zum 08. Mai 2017
  • Thorvald Stoltenberg: von Entspannungspolitik Lernen heisst…

Abgelegt unter:Entspannungspolitik Schlagwörter: Entspannungspolitik, Friedensnobelpreis, Willy Brandt

Suche

Aktuell zum INF-Vertrag

IPPNW: Keine Stationierung von Kurz- und Mittelstreckenraketen in Europa

7. Mai 2019 15:38

1. Juni 2019: Aktionstag gegen Atomwaffen – INF-Vertrag retten, Atomwaffen abrüsten

16. April 2019 19:51

Ist Russland allein für Verletzung des INF-Vetrages verantwortlich?

4. April 2019 22:07

Darmstädter Signal: Rettet den INF-Vertrag!

15. März 2019 10:00

MIT-Professor Theodore Postol über INF-Vertrag: Öffnen Trump und Putin die Büchse der Pandora?

2. März 2019 15:28

Andreas Zumach: Forderungen zur Rettung des INF-Vertrages

20. Februar 2019 10:12

Heribert Prantl (SZ): Politiker wie Brandt und Bahr fehlen auf der Münchener „Unsicherheitskonferenz“

15. Februar 2019 3:05

Unterstützen Sie den internationalen Aufruf:

Die Spirale der Gewalt beenden – für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik jetzt! Immer mehr setzen die NATO und Russland auf Abschreckung durch Aufrüstung und Drohungen gegeneinander statt auf gemeinsame Sicherheit durch vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen, Rüstungskontrolle und … ---->

Abonniere unseren Newsletter

Wir möchten Sie gerne zu Veranstaltungen in Ihrer Nähe einladen:

Unser Newsletter informiert über wichtige neue Beiträge, Kampagnen und Veranstaltungen zur Entspannungspolitik.
Informationen zum Anmeldeverfahren, statistischer Auswertung und Widerruf finden sich in unseren Datenschutzbestimmungen

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Neue Nachrichten

  • Transparenz-TV: „Friedensfragen mit Clemens Ronnefeldt“
  • ICAN über 2 Jahre UN-Atomwaffenverbotsvertrag
  • UN: Sanktionen verschärfen humanitäre Krise in Syrien
  • IPPNW zur Europawahl
  • Ukraine: Präsident Selenski im Amt – Frieden in Sicht?

Unterstützen Sie uns!

  • Verbreiten Sie diese Seite!
  • Werben Sie für eine Neue Entspannungspolitik!
  • Schreiben Sie uns!
  • Spenden Sie!

Schlagwörter

Abrüstung Antikriegstag Atomkriegsgefahr Atomwaffen Atomwaffenverbot China Egon Bahr EKD ELN Entspannungspolitik Evangelische Kirchen in Deutschland Frank-Walter Steinmeier Friedensbewegung Friedensnobelpreis Friedenspolitik gesamteuropäische Sicherheit ICAN INF-Vertrag IPPNW Krisenmanagement heute Martin Schulz Mayors for Peace Michail Gorbatschow NATO neue Entspannungspolitik Neuer Kalter Krieg Nordkorea OSZE Raketenabwehr Russland Rüstungskontrolle SIPRI SPD Syrien Trump-Putin-Gipfel Ukraine UNO US-Kongress US-Nuklearstrategie USA USA-Russland Wandel durch Annäherung Wettrüsten Willy-Brandt-Kreis Willy Brandt
  • Kontakt & Impressum
  • Datenschutz

Copyright © 2019 · JP Education Pro On Genesis Framework · WordPress · Log in

  • deDeutsch
  • enEnglish
  • ruРусский
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.OKMehr Informationen